18 August 2011
14 August 2011
Playlist Sendung vom 10. August 2011
Jesse Powell Orchestra: „The Walking Blues“.
Buddy Griffin and his Orchestra: "I Got a secret (I Ain’t Gonna Keep)".
Kitty Daisy & Lewis, Smokin in Heaven: “Tomorrow”.
Kitty Daisy & Lewis, Smokin in Heaven: “I’m so so sorry".
Pantasonics: "Chica Caminando".
Lady 6 Best, Sevens Selections 3: "Walk right up".
Hollie Cook: "That very night".
Little Dragon: "Brush The Heat".
Rework: "Check you vox".
Stereo Lab: "Everybody’s weird except me".
Stragula: "Chaussures Rouges".
09 August 2011
Sendung vom 10. August 2011
Seit gut drei Jahren geht Babelfisch erstmals wieder auf Sendung! Am Mittwoch von 19 bis 20 Uhr im Radio Wüste Welle 96,6 Mhz, Kabel 97,45 Mhz oder livestream www.wueste-welle.de und nach der Sendung über diesen Blog.
Ihr hört wie gewohnt eine Mischung analog und digital produzierter Stücke lokaler und überregionaler Interpreten - Dieses Mal von Rhythm & Blues über Reggae, Minimal New Wave Disco bis Electronic Low Fi Musik.
Dazwischen ein paar Bemerkungen rund ums Thema introvertierte Menschen – eine vom Aussterben bedrohte Spezies? Ich stelle euch eine Buchentdeckung vor – ein Plädoyer für die ruhigen Menschen in einer von Selbstdarstellung geprägten (westlichen) Welt. Daneben ein paar Hintergrundinformationen und Textausschnitte zum Thema Intro-und Extroversion.
Viel Freude beim Zuhören,
Euer Babelfisch.
02 Juli 2008
Sendung vom 2, Juli 2008
The Black Seeds: Sometimes Enough
The Black Seeds: The Answer
Beanfields:Chosen feat. Ernesto
Stefan Goldmann: Sleepy Hollow
Château Flight: Baroque
Upa Neguinho: Nesinho e sua Orquestra
Samba das Cinco: Taiguara
Clube do Balanco - paz e arroz
US3: Tukka Yoot's Riddim
Quantic: An Announcement To Answer
Awa Band Feat. Tony Allen "Bababatteur" (Quantic Mix)
06 Juni 2008
Sendung vom 06.Juni 2008
Playlist
Lisa Bassenge: Can't Get You Out Of My Head
Re-Jazz: All I Need
Rigmor Gustafsson: It's Been So Long
Natalie Cole: Tell Me All About It
Greetje Kauffeld: The Beat Goes On
Nana Mouskouri: I Get a Kick Out Of You
Caterina Valente: Nocturne For The Blues
Alison Crockett: Crossroads
Lizz Fields: Hey
Erykah Badu: Me
Ultra Naté: Twisted (Bossacucanova Mix)
Vanessa Freeman: Turn Your Head
Clara Hill: Nowhere (I Can Go) - Atjazz Mix
12 Mai 2008
Playlist Sendung vom 09.Mai 2008
Yoshinori Sunahara: Love Boat
Pizzicato Five: To Our Choldren's Children's Children
Pizzicato Five: Fortune Coockie
Yoshinori Sunahara: Sun Song '70
Catarina Valente: Nocturne For The Blues
Lorez Alexandria: I'm Wishing
Micatone: Quiet Boy
Taxi: Take What You Want
DJ Day: Four Hills
The Dining Rooms: You (Quantic Soul Orchsetra Version)
Die Sendung zum (nochmal) anhören:
05 Mai 2008
Schlosscafé 2. Mai
02 Mai 2008
14 April 2008
Playlist Sendung vom 11. April 2008
Shantel: Disko Partizani
Shantel: Immigrant Child
Shantel: Fige Ki Ase Me
Shantel: Bucovina (Original Version)
The Black Seeds: Sometimes enough
The Black Seeds: Into the dojo
The Black Seeds: The Answer
Quantic & Nickodemus feat. Tempo & The Candela Allstars: Mi Swing Es Tropical
Die letzte Sendung zum (nochmal) anhören:
11 April 2008
09 April 2008
Filme von Fatih Akin und wie junge Autorinnen Tabus brechen
Wie werden die letzten Tabus unserer Zeit gebrochen? Ich stelle zwei Buchbeispiele junger Autorinnen vor, die auf unterschiedliche Art Dinge thematisieren, die sonst eher verschwiegen werden. Die Dresdnerin Franziska Gerstenberg, die als neuer Stern am Literaturhimmel gilt, erzählt von Menschen, "denen ihre Probleme tief unter die Haut gefahren sind". [Klappentext Schöffling & Co.]. Sie studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Mit ihr habe ich über ihr Buch "Solche Geschenke" gesprochen.
Ganz anders Charlotte Roche. Als "angenehm unzimperlich" bezeichnet Silvia Bovenschen den Stil Roches in ihrem neu erschienenen Roman "Feuchtgebiete".
Charlotte Roche, als Viva-Moderatorin und Schauspielerin bekannt, wagt mit ihrem Erstlingsroman den intimen Blick auf und in den eigenen Körper. "Sie unternimmt mit "Feuchtgebiete" eine Exkursion zu den letzten Tabus der Gegenwart. Mutig, radikal und provokant rebelliert ihr Roman gegen Hygienehysterie und die sterile Ästhetik der Frauenzeitschriften, gegen den standardisierten Umgang mit dem weiblichen Körper und seiner Sexualität- und erzählt dabei die wunderbar wilde Geschichte einer ebenso genusssüchtigen wie verletzlichen Heldin." [Klappentext DuMont].
Viel Spaß beim Zuhören.
Euer Babelfisch.
Filmbesprechung "Gegen die Wand" von Frauke Holländer
Gegen die Wand
Deutschland 2003
Regie und Buch: Fatih Akin
Darsteller: Birol Ünel (Cahit)
Sibel Kekilli (Sibel)
Catrin Striebeck (Maren)
Der 40-jährige Cahit türkischer Herkunft hat mit dem Leben abgeschlossen. Völlig betrunken fährt er mit voller Wucht gegen eine Betonwand. Er überlebt und findet sich mit Halskrause in einer Psychiatrie wieder. Der Arzt dort sagt ihm: „Sie können Ihrem Leben auch ein Ende setzen ohne sich umzubringen“.
Dieser ironische Appell, als Aufforderung, das Leben einfach anders zu leben als bisher, kann als Vorwegnahme der weiteren Filmhandlung gedeutet werden.
Cahit begegnet in der Anstalt der jungen und hübschen Türkin Sibil, die sich die Pulsadern aufgeschnitten hat, um ihrer traditionellen Familie zu entkommen, da sie ein Leben jenseits der Konventionen vorzieht, sich ausleben will. Da auch sie überlebt hat, sucht sie nach einer anderen Fluchtmöglichkeit: Sie schlägt Cahit vor, eine Scheinehe mit ihr einzugehen.
Cahit, der völlig heruntergekommen und vom Tod seiner Ehefrau niedergeschmettert, sein eigenes Leben kaum auf die Reihe bekommt, und seine Wut und Ohnmacht mit Alkohol bekämpft, lehnt dies ab, wird von Sibil jedoch durch eine erneute Selbstverletzung doch dazu gebracht einzuwilligen.
Die Hürden, den netten Anwärter und Schwiegersohn in spe zu spielen sind bald genommen, die beiden teilen sich eine Wohnung, sonst trennen sie jedoch Welten. Er schläft mit seiner Bekannten Maren, Sibil mit vielen verschiedenen Männern.
Allmählich verliebt sich Cahit in Sibil und im Affekt erschlägt er einen ihrer Liebhaber worauf hin sie das Land verlassen muss, sie geht zu ihrer Kusine nach Istanbul. Am Tiefpunkt der filmischen Handlung ist die stille und langsam gewachsene Liebesbeziehung der beiden am Höhepunkt angelangt. Beide verzehren sich vor Sehnsucht nach dem anderen. Nur Erfüllung gibt es keine.
Nachdem Cahit entlassen wurde, sucht er Sibil in Istanbul auf und schlägt ihr vor, mit ihm in seine Heimatstadt zu gehen, für immer.
So wuchtig die erste Selbstmordszene Cahits und der autoagressive Ausbruch Sibils, in dem sie sich einen abgebrochenen Flasche in den Arm rammt, so wuchtig ist die gesamte Sprache des Regisseurs. Mit viel Kraft wird die Geschichte erzählt, die sehr leise ist: die sich langsam entwickelnde Liebe der beiden, die Entwicklung ihrer Persönlichkeit aus den leidvollen Erfahrungen, ein wunderbares Zusammenspiel. Die deutsch-türkische Thematik von Identität, Assimilation, doppel-Identität schwingt am Rande immer mit und wird durch drei verschiedene Perspektivierungen gut eingefangen: der deutschen, der türkischen und der bi-nationalen.
Die folkloristische Musikgruppe, die ein türkisches Volkslied am Bosporus vor malerischer Stadtkulisse anstimmt, trennt den Film in einzelne thematische Sequenzen und stimmt inhaltlich auf die nächsten Filmereignisse ein.
Gleichwohl wird nicht nur das traditionelle Bild Istanbuls gezeigt und es wird kräftig mit Vorurteilen aufgeräumt.
Der Film selbst, der Fatih Akin den Goldenen Bären brachte, sorgte für Wirbel in der Türkei. Als Gegen die Wand in die türkischen Kinos kam, war der Film längst ein Begriff – weniger wegen des Goldenen Bären der Berlinale als wegen der Berichte über die Porno-Vergangenheit von Hauptdarstellerin Sibel Kekilli. Das sicherte dem Film gleich zum Start das Zuschauerinteresse. Doch der Besucherstrom hält an, obwohl der Skandal schon wieder vergessen ist. In den ersten beiden Wochen hat der Film rund 110000 Zuschauer ins Kino gezogen –für türkische Verhältnisse ein großer Erfolg. Gegen die Wand liegt damit auf Platz drei in den türkischen Kino-Charts, in Detuschland belegt er derzeit Platz acht.
Er kenne niemanden, der von Akins Liebes-Drama nicht begeistert wäre, so Ugur Vardan, Filmkritiker der liberalen Istanbuler Zeitung „Radikal“. Auch das Echo der eher konservativen Presse ist überraschend gut. Der Film spricht in der Türkei unterschiedliche Zuschauergruppen an. Hunderttausende kennen die Verhältnisse in Deutschland aus eigener Erfahrung und wissen, wie es sich anfühlt, zwischen zwei Kulturen zu stecken. „Deutschlinge nennen die Türken ihre Landsleute in der Bundesrepublik, die zwischen allen Stühlen sitzen.
Filmografie Fatih Akin
1998: Adolf-Grimme-Preis, Bayerischer Filmpreis, Bronzener Leopard des Internationalen Filmfestivals von Locarno und weitere Auszeichnungen für Kurz und schmerzlos.
2002: DEFA-Nachwuchspreis.
2004: Goldener Bär der Berlinale 2004, Deutscher Filmpreis und Europäischer Filmpreis 2004 für Gegen die Wand.
2007: Prix du Jury oecuménique der Internationalen Filmfestspiele von Cannes für Auf der anderen Seite
2007: Preis für das beste Drehbuch bei den Internationalen Filmfestspiele von Cannes für Auf der anderen Seite
2007: Norddeutscher Filmpreis in der Kategorie bester Spielfilm für Auf der anderen Seite
2007: Europäischen Filmpreis 2007 als bester Drehbuchautor für Auf der anderen Seite
2007: Offizieller deutscher Beitrag für eine Nominierung als Bester fremdsprachiger Film für die Oscarverleihung 2008 mit Auf der anderen Seite
2008: Bayerischer Filmpreis 2007 als bester Regisseur für Auf der anderen Seite
2008: Karlsmedaille für europäische Medien
Aktuell: Die Nominierungen für den Deutschen Filmpreis wurden bekannt gegeben: Fatih Akin hat gleich fünf Mal die Chance auf die begehrte "Goldene Lola".
Fatih Akin hat in folgenden Produktionen mitgewirkt:
Chiko, 2007 (Produktion) Gangsterfilm, Drama
Auf der anderen Seite (2007), 2007 (Regie, Produktion, Buch)
Takva - Gottesfurcht, 2006 (Produktion)
Diebstahl alla Turca, 2005 (Darsteller: "Lokman") Komödie, Gangsterfilm
Crossing The Bridge - The Sound of Istanbul, 2005
(Produktion, Buch, Regie) Musikfilm, okumentarfilm
Europäische Visionen, 2004 (Regie: 4 Die bösen alten Lieder, Buch: 4, Produktion: 4)
Kebab Connection, 2004 (Buch) Komödie
Gegen die Wand, 2004 (Regie, Produktion, Buch)
Drama, Tragikomödie
Planet der Kannibalen, 2003 (Darsteller)
Solino, 2002 (Regie)
Wir haben vergessen zurückzukehren, 2001 (Buch, Regie) Dokumentarfilm
Ein göttlicher Job, 2000 (Darsteller)
Im Juli, 1999 (Regie, Buch)
Black Souls (Kismet), 1999 (Darsteller: "Tony") Thriller
Kurz und schmerzlos, 1998 (Regie, Buch) Kriminalfilm
08 April 2008
Rezensionen zu "Feuchtgebiete"
DuMont Verlag, Köln 2008ISBN 3832180575
Nach einer missglückten Intimrasur liegt die 18-jährige Helen auf der Inneren Abteilung von Maria Hilf. Sie wartet auf den Besuch ihrer geschiedenen Eltern, in der irren Hoffnung, die beiden könnten sich am Krankenbett der Tochter endlich versöhnen. Unterdessen nimmt sie jene Bereiche ihres Körpers unter die Lupe, die gewöhnlich als unmädchenhaft gelten, und lässt Krankenpfleger Robin die Stellen fotografieren, die sich ihrem neugierigen Blick entziehen. Nebenher pflegt sie ihre Sammlung von Avocadokernen, die ihr auch in sexueller Hinsicht wertvolle Dienste leisten. Selbst wenn Helens Besessenheit eine Notoperation nötig werden lässt - ihr ungestümer Witz und ihre Wahrhaftigkeit machen sie zu einer Sensation nicht nur auf der Station des Krankenhauses. Sie spricht aus, was andere nicht einmal zu denken wagen.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.03.2008
Sehr viel gemeinsam hat Charlotte Roche, daran lässt Patrick Bahners keinen Zweifel, mit dem Papst. Oder jedenfalls dem Papst, wie eine Figur in Denys Arcands in dieser Kritik sehr, sehr ausführlich zum Vergleich herangezogenem Film "Der Untergang des amerikanischen Imperiums" ihn sieht: als in Sachen Sexualität auf seine ganz privaten Probleme (Masturbation, Prostata) reduziert. Um eine solche Reduktion geht es auch der als unkonventionelle Fernsehperson aufgefallenen Charlotte Roche. Als Romanautorin lässt sie nun eine ihr zu siebzig Prozent - sagt sie laut Bahners in Interviews - ähnelnde achtzehnjährige Heldin namens Helen furchtbare Hämorrhoidenprobleme haben. Und die sind willkommener Anlass, auch auf den weiblichen Restkörper den unerschrockenen Blick der wissenschaftlichen Beobachterin in eigener Sache zu werfen. Bahners findet das "klug" Und meint, dass hier die Perspektive von Engeln auf sehr Irdisches eingenommen wird. Der Rest ist Legende und "Autohagiografie".
Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 28.02.2008
Wohlwollend äußert sich Rezensentin Jenni Zylka über Charlotte Roches Roman "Feuchtgebiete", auch wenn ihr das Buch wie ein "Schleimporno gegen den Hygienezwang" vorkommt. Im Mittelpunkt stehe die 18-jährige Helen, die wegen einer Analfissur im Krankenhaus liegt und über ihre Leidenschaft für Sex, Kot, Schleim, Blut, Eiter und Schorf monologisiert. Ein echter Porno ist das Werk in Zyklas Augen natürlich nicht, auch wenn es recht drastisch zur Sache geht. Als Aufschrei gegen den in unserer Gesellschaft grassierenden Hygienewahn, als "Hommage an das Unhygienische" und "Pamphlet für Masturbation" weiß sie das Werk durchaus zu schätzen, zumal sie der Autorin einen feministischen Impetus attestiert. Allerdings scheinen ihr die Geschichte recht dürftig und die Figur der Helen "seicht". Für sie funktioniert das Buch nur auf der "Ebene der Provokation". Das eigentlich Mutige daran ist ihres Erachtens, dass die allseits beliebte Charlotte Roche in Kauf nimmt, dass sich FeuilletonistInnen, die sie vorher mochten, nun angeekelt von ihr abwenden.
Lesereise von Charlotte Roche unter www.charlotteroche.de
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 09.08.2007
Franziska Gerstenbergs "Solche Geschenke"
Ganz "wunderbar" findet Rezensentin Anja Hirsch diesen Band mit vierzehn Erzählungen Franziska Gerstenbergs. Sie attestiert der Autorin, "große Themen" gekonnt "auf Kleinformat" einzudampfen und dabei eine erstaunliche Menschenkenntnis an den Tag zu legen. Die Geschichten über den Haarausfall der Freundin, die Pflege des dementen Vaters, den Autounfall der Mutter oder das Familienfest thematisieren für sie zumeist die "Auflösung alter Strukturen" und den Beginn neuer Verhältnisse. Bewunderung äußert sie dabei nicht nur für Gerstenbergs Talent, den Leser in ihre Geschichten hineinzuziehen, sondern vor allem für ihre Souveränität, die Figuren in ihren Geschichten in das Leben der anderen Figuren hinein zu ziehen, bis sie "fast zur Unkenntlichkeit darin verschwinden", so dass ein "Gefühl subtiler Bedrohung" entsteht.
Tabubrüche in der jungen deutschen Literatur
Ebenso Charlotte Roche: In Zeiten, in denen es keine Tabus mehr zu geben scheint, wagt sie den intimen Blick auf und in den eigenen Körper. "Sie unternimmt mit "Feuchtgebiete" eine Exkursion zu den letzten Tabus der Gegenwart. Mutig, radikal und provokant rebelliert ihr Roman gegen Hygienehysterie und die sterile Ästhetik der Frauenzeitschriften, gegen den standardisierten Umgang mit dem weiblichen Körper und seiner Sexualität- und erzählt dabei die wunderbar wilde Geschichte einer ebenso genusssüchtigen wie verletzlichen Heldin." [Klappentext DuMont].
Impressionistinnen - Schirn Kunsthalle Frankfurt a. Main
Ein großes Publikum begeistert sich für impressionistische Malerei und strömt in Ausstellungen zur Epoche. Aber warum werden dort neben Werken von Monet, Manet, Degas, Renoir oder Pissarro nur so wenige ihrer Malerkolleginnen gezeigt?
Denn auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es Berufskünstlerinnen, und die hochkarätigen und attraktiven Ölbilder, Pastelle, Aquarelle, Zeichnungen und Radierungen dieses Bandes stammen von vier der bedeutendsten unter ihnen: Berthe Morisot, eine zentrale Gestalt der impressionistischen Bewegung, Mary Cassatt, die als von Degas respektierte Kollegin eine sehr eigenständige Rolle spielte, Eva Gonzalès, eine begabte Manet-Schülerin, und Marie Bracquemond, deren schmales Œuvre höchste Qualität beweist: Die Arbeiten der Französinnen und der Amerikanerin spiegeln unterschiedliche Lebensläufe und weibliche Erfahrungswelten. Sie wurden bisher erst selten präsentiert, sodass in der Publikation viele »neue«, weithin noch unbekannte, überraschende Bilder auf ihre Entdeckung warten.
Ausstellungen:
Schirn Kunsthalle Frankfurt 22.2.-1.6.2008
Fine Arts Museums of San Francisco 21.6.–21.9.2008
Katalog:
Impressionistinnen Berthe Morisot, Mary Cassatt, Eva Gonzalès, Marie Bracquemond Hrsg. Ingrid Pfeiffer, Max Hollein, Text von Jean-Paul Bouillon, Pamela A. Ivinski, Sylvie Patry, Ingrid Pfeiffer, Griselda Pollock u.a.Deutsch 2008. 320 Seiten, 305 Abb., davon 274 farbig24,60 x 29,50 cm gebunden mit Schutzumschlaglieferbar ISBN 978-3-7757-2078-6 - € 39,80
Quelle: http://www.art-in.de
04 November 2007
27 September 2007
Heute: drei international erfolgreiche Produzententeams aus Deutschland
den beiden Karlsruhern Kristian Beyer & Frank Wiedemann (Âme)
dem Bodensee-Berliner Henrik Schwarz
den beiden Nürnbergern Peter Heider und Florian Seyberth (Boozoo Bajou)
die Playlist findet ihr im nächsten Blog!
Viel Spaß beim Reinhören...
Eure Frauke
Playlist vom 28. September
nexus: stand up (âme mixing)
âme: rej - (innvervisions - where we at)
âme: nia (âme mixing)
château flight: baroque (innervision - where we at)
henrik schwarz: Imagination Limitation Mix 1 (DJ Kicks)
coldcut feat. robert owens: walk a mile in my shoes (henrik schwarz remix)
boozoo bajou: take it slow feat. joe dukie & u-brown (dust my broom)
Cineslam am 10. Oktober - bis zum 3. Oktober Kurzfílme einreichen!
Schick dem Kino Arsenal in Tübingen bis zum 3. Oktober deinen Kurzfilm - Länge: 10 Minuten.
Der Slam findet dann am 10.10.2007 ab 20.30 Uhr statt im Kino Arsenal.
Der Regisseur oder sein Vertreter sollte auf jeden Fall an diesem Abend anwesend sein.
Infos unter http://www.cineslam.de/
24 September 2007
Kopf an Kopf - Ausstellung in der Kunsthalle
Beispiele serieller Porträtfotografie von den frühen 70er Jahren bis in die Gegenwart.
Umfang der Ausstellung:
Auf 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeigt die Kunsthalle Tübingen
17 künstlerische Werkserien mit insgesamt mehr als 1000 Porträtfotografien.
Die Leihgaben stammen von Museen, Galerien und Privatsammlungen aus Belgien,
Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und den USA
Die Ausstellung ist zu sehen bis 25. November 2007
täglich (außer Montag) 11 - 18 Uhr
Dienstag 11 - 19 Uhr
.
22 September 2007
auf die Plätze fertig LTT
Nächste Premieren
5. Oktober 2007 Der zerbrochne Krug
6. Oktober 2007 Muxmäuschenstill
13. Oktober 2007 Der Gott des Gemetzels
27 Juni 2007
18 Juni 2007
Aus Ohrenschmaus wird Babelfisch - ab Juli 2007
Künftig sende ich alle vier Wochen freitags von 22-23 Uhr. Wiederholungen dann dienstags zur selben Zeit. Termine gibt's bald hier und auf der Homepage.
Hört doch rein und schaut vorbei auf http://www.babelfischradio.de/
Beste Grüße und danke fürs Zuhören, eure Frauke von Ohrenschmaus.
02 Juni 2007
Sendung 3. Juni Literatur pur mit Feridun Zaimoglu und Franziska Gerstenberg
Als neuer Stern am Literaturhimmel gilt die Dresdnerin Franziska Gerstenberg. Mit ihr habe ich über ihr neues Buch "Solche Geschenke" gesprochen und weshalb Schreiben einfach Übungssache ist...
Musik gibt's natürlich vom Feinsten: die neue DJ Day Scheibe werde ich euch vorstellen. Also bis morgen dann!
Tschüß Frauke.
06 Mai 2007
Sendung am 6. Mai 2007
Yonderboi: Shallow and profound - Intro
Yonderboi: Shallow and profound - riders on the storm / pink solidism
Yonderboi: Splendid isolation - all we go to hell
Yonderboi: Splendid isolation - were you thinking of me? (Gary and Paul Remix)
Erik Sumo: My Rocky Mountain - This is where it began
Erik Sumo: My Rocky Mountain - My Rocky Mountain
Erik Sumo: My Rocky Mountain - Friday in France
Erik Sumo: My Rocky Mountain - Left my heart in the saloon
"... wie eine surreale Weltenreise mutet das Album ... an. So beginnt die CD zwar titelgerecht mit Country&Western, aber es gibt kaum ein musikalisches Ressort, welches Erik Sumo und seine Band nicht in Folge zu betreten wagt" ... "Hier, das merkt man, sind Sängerinnen und Musiker vereint, die für einen irgendwie kaputten, aber gleichzeitig liebenswerten und genialen Klangteppich sorgen. Sehr großartig das Ganze!" (von Carina Prange auf JazzDimensions)
Link zuErik Sumos Radio-Show (mit DJ Haze - immer Dienstags von 15.00 bis 16.30 Uhr):
http://www.tilos.hu
Gabor Deutsch: Contrast - Forgotten Toys
Gabor Deutsch: Contrast - Bipolar Strawberry
08 April 2007
Sendung am Ostersonntag, 8. April 2007
The Meters: | Chug Chug Chug-A-Lug (push N'Shove) Part II |
Betty Davis: | Shoo-B-Doop And Cop Him |
Betty Davis: | F.U.N.K. |
Betty Davis: | Ooh Yea |
Betty Davis: | Nasty Gal |
Betty Davis: | Anti Love Song |
Sly & The Family Stone: | Dance To The Music |
Betty Davis: | Your Man My Man |
Jimi Hendrix: | Foxy Lady |
Betty Davis: | Game Is My Middle Name |
Miles Davis: | You're Under Arrest |
15 Februar 2007
Ohrenschmaus am 8. März im Schlosscafé
Böse Mädchen kommen in die Hölle...
Himmel:
21:00-22:30: Maria (Hellas Radio)
22:30-24:00: Annabel (Rocketoire)
24:00-02:00: Caro (ruhelos)
Hölle:
21:00-22:30: Frauke (Ohrenschmaus)
22:30-24:00: Emi (Studio Wagenburg)
24:00-02:00: Angie (Wednesday Mix)
Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf euch!
14 Februar 2007
Sendung vom 11. Februar 2007
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18 Dezember 2006
Sendung am 14. Januar 2007 mit Slam-Poet Andreas Grimm
Grimm, das "literarische Schwergewicht unter den deutschen Bühnenpoeten", stand jüngst beim PEQUENITA POETRY SLAM "Kronengeflüster" – VOL II - im Bierkeller mit auf der Bühne. Er ist allen, die Wortschlachten lieben, wohl bekannt. Mehr zu ihm und seinen Texten gibt es am 14. Januar 2007 um 18 Uhr bei OHRENSCHMAUS. Hört doch vorbei!
17 Dezember 2006
Sendung am 17. Dezember über "Poetry Slam"
Grimm, das "literarische Schwergewicht unter den deutschen Bühnenpoeten", stand jüngst beim PEQUENITA POETRY SLAM "Kronengeflüster" – VOL II - im Bierkeller mit auf der Bühne. Er ist allen, die Wortschlachten lieben, wohl bekannt. Mehr zu ihm und seinen Texten gibt es am 14. Januar 2007 um 18 Uhr bei OHRENSCHMAUS. Hört doch vorbei!
14 Dezember 2006
Wüste Welle auf dem Weihnachtsmarkt
20 November 2006
Und was gibt's Leckeres?
Ohrenschmaus - die Radiosendung beim Freien Radio Wüste Welle Tübingen-Reutlingen - serviert delikate Musikhäppchen in undogmatischer Menüabfolge quer durch Zeiten und Stile von analog bis digital. Lasst euch Jazzappeal und Soulfeeling auf der Zunge zergehen. Nett garniert mit Zwischentönen zu Film, Schauspiel und Kunst.
Livestream zu den On-Air-Sendezeiten: hier
alle 4 Wochen live: Sonntags von 18-19 Uhr. Wiederholungen: mittwochs 13-14 Uhr und samstags 13-14 Uhr (beide Wh in den geraden Kalenderwochen).
Die Wüste Welle empfangt ihr in Tübingen und Reutlingen auf UKW 96,6 Mhz. Im Kabelnetz Reutlingen/Tübingen auf 97,45 Mhz. und im Stadtnetz Rottenburg auf Frequenz 101,15 Mhz.
19 November 2006
Menü vom 19. November 2006
Ray/TaylorHackford/What'd I say/Ray Charles
OCEAN'S 11/Steven Soderbergh/160$ Million Chinese Man/David Holmes
OCEAN'S 11/"/Hookers/David Holmes
OCEAN'S 11/"/Caravan/The Arthur Lyman Group
Die Thomas Crown Affäre/John Mc Tiernan/Meet Ms. Banning/Bill Conti
Lola rennt/Tom Tykwer/Wish/Tom Tykwer, Jonny Klimek, Reinhold Heil
Io ballo da sola/Bernardo Bertolucci/2Wicky/Hoover
Io ballo da sola/"/Glory Box/Portishead
Il Giardino delle delizie/Carlos Sauras/Il Giardino delle delizie/Ennio Morricone
Dedicato Al Mare Egeo/Masuo Ikeda/Cavallina a Cavallo/Ennio Morricone
My name is nobody/Sergio Leone/Il moi nome e nessuno/Ennio Morricone
24 September 2006
Sendung vom 24. September 2006
27 August 2006
Menü vom 27. August 2006
Grauzone: Film 2 (I like It Volume I)
Gotan Project: el capitalismo foráneo (la revancha del tango)
Silicon Soul/DJ Hell: Who Needs Sleep Tonight (I like It Volume I)
Graf Hadik/Peter Kruder: Habsburg Man (I like It Volume I)
Rocket in Dub (eigentlich): Rocket No. 3 (If Music Could Talk)
Party of Helicopters (uneigentlich): Cover Me (Please Believe It)
Art of Noise/Remix Aquasky: Crusoe (The Drum and Bass Collection)
Pedro Almodóvars aktueller Film "Volver"
Text 1:
Ausschnitte aus einem Gespräch mit Pedro Almodóvar über seinen neuen Film .
Das Interview führte Hanns-Georg Rodek. Artikel erschienen am Fr, 4. August 2006
DIE WELT: Sie haben Penélope Cruz als nationale Größe verabschiedet, nun kam sie für Ihren neuen Film "Volver" als Hollywood-Weltstar zurück. Ist sie in diesen sechs Jahren schwieriger geworden?
Pedro Almodóvar: Nein. Wir haben eine intensive persönliche Beziehung, die hat sich nicht verändert.
WELT: Anders als bei einem weiteren Ihrer frühen Stars, Antonio Banderas.
Almodóvar: Der hat sich in der Tat stark verändert. Antonio ist wirklich ein amerikanischer Schauspieler geworden. Ich zweifle daran, ob ich heute mit ihm noch arbeiten könnte. Davon abgesehen, wäre er sehr teuer, und ich möchte keine teuren Filme drehen.
WELT: Aber Cruz hat sich doch verändert: Sie ist reifer geworden.
Almodóvar: Deshalb habe ich ihr auch die Rolle der Raimunda anvertraut. Sie ist der Typ Schauspielerin, die viele Proben braucht, und in amerikanischen Filmen hat man diese Zeit normalerweise nicht. Für "Volver" haben wir uns vor Drehbeginn drei Monate genommen und jede Zeile geprobt. Wenn Penélope sich erst einmal sicher in ihrer Rolle fühlt, kann sie all deine Erwartungen übertreffen.
WELT: Entspricht das Gerücht den Tatsachen, Sie hätten ihren Hintern auspolstern lassen?
Almodóvar: Ja. Dies ist das einzig Unechte an ihr im Film. Ich habe mir diese Hinzufügung erlaubt, weil diese starken Frauen, die der Mutter Natur so nahe stehen, einfach mehr Kurven besitzen. Ich wollte, dass sie wie italienische Schauspielerinnen aus den Fünfzigern aussieht, à la Sophia Loren. Penélope besitzt sehr schöne Brüste, aber ihr Hinterteil musste rundere Formen bekommen. Weil sie als Model begonnen hat, besitzt sie ein elegantes, kultiviertes Auftreten, und weil sie die Ballettschule besuchte, bewegt sie sich leichtfüßig. Ich wollte sie aber erdnaher, deshalb musste ich ihrer unteren Körperhälfte mehr Gewicht verleihen. Ein runder Popo läuft anders als ein flacher.
Text 2:
Filmstar Penélope Cruz über ihre neue Rolle, Gardinenpredigten und Liebe
Das Wort "Volver" heißt auf Spanisch "zurückkehren". Als Titel von Pedro Almodóvars neuem Film trifft das im doppelten Sinn zu: Zum einen kehrt der Meisterregisseur mit diesem Film in die Gegend seiner Kindheit zurück. Und zum anderen kommt Hauptdarstellerin Penélope Cruz nach sechs Jahren Hollywood in ihre spanische Heimat zurück und dreht wieder mit dem Mann, der sie als Schauspielerin am tiefsten geprägt hat. Als bravouröse Mutter zeigt Penélope Cruz die beste Leistung ihrer bisherigen Karriere. Beim diesjährigen Filmfestival in Cannes, wo das leichtfüßige Drama im Wettbewerb vorgestellt wurde, war "Volver" ein großer Triumph für die 32-Jährige.
Ms. Cruz, Ihr neuer Film "Volver" sorgt überall für Begeisterungsstürme, in Cannes wurde er für das beste weibliche Ensemble ausgezeichnet. Haben Sie mit einem solchen Erfolg gerechnet?
Wir haben schon gehofft, dass der Film in Cannes gute Chancen hat. Aber der Empfang, den das Publikum uns bereitet hat, und die Begeisterung nach der offiziellen Vorführung - das war das Beste, was ich in meiner gesamten Karriere erlebt habe. Mir sind ehrlich gesagt die Tränen gekommen.
Wann haben Sie zum ersten Mal einen Film von Pedro Almodóvar gesehen?
Mit 13 habe ich "Fessle mich!" gesehen und weiß noch, dass er mich wirklich umgehauen hat. Mir war, als hätte sich eine neue Welt aufgetan. Seitdem bin ich sein größter Fan.
War es nicht auch eine Rückkehr für Sie, nach sechs Jahren Hollywood mal wieder mit dem Mann zu drehen, dem Sie Ihre Karriere verdanken?
Doch, unbedingt. Es hat mir so gefehlt, mit ihm zu arbeiten. Ich hatte geradezu Entzugserscheinungen - ja, insofern war es, als ob man nach Hause kommt. Ich würde es auch nie schaffen, Pedro eine Rolle abzusagen. Im Gegenteil, ich würde alles für ihn tun.
Was schätzen Sie an der Arbeit mit ihm so sehr?
Es gab da so eine Szene, bei der ich meine verstorbene Mutter wiedersehe. Vor dieser Szene hatte ich größten Respekt, ich war vor Aufregung richtig krank, mir war hundeelend. Pedro merkt so was. Aber er würde nie versuchen, mich zum Beispiel mit einer Umarmung zu trösten. Er lässt mich eher wissen, dass er weiß, was ich durchmache. Ich habe manchmal das Gefühl, als seien unsere Seelen miteinander verbunden. Dass wir keine Worte brauchen, um uns zu verstehen. In der besagten Szene hörte ich ihn hinter der Kamera atmen - und das hat mir Sicherheit gegeben. Und abends rief er mich an und sagte mir, dass ich gut war und er mir dankt. Dafür liebe ich ihn.
Wie erklären Sie es sich, dass Almodóvar dieses besondere Gefühl für Frauen hat?
Er findet Frauen beeindruckend und deswegen interessiert er sich so sehr für uns. Er sucht immer nach Antworten - mir kommt er oft vor wie ein Student, der seine Doktorarbeit über Frauen schreibt. Er kennt unsere Komplexität, weiß, wie kompliziert wir manchmal sind, würde uns aber nie verurteilen.
Ihre Filmfigur ist Ikonen wie Anna Magnani und Sophia Loren nachempfunden ...
Ja, und ich himmle die beiden Frauen sowieso an. Er hat mich auch gebeten, mir einige ihrer Klassiker noch einmal anzuschauen, "Mamma Roma", "Bellissima", "La Ciociara" - so wie diese Frauen wollte er Raimunda haben, jung, aber voller Kraft. Außerdem hat mich Pedro darum gebeten, ein paar Kilos zuzulegen, um mich ganz weiblich zu machen. Ich hatte nichts dagegen. Wenn mir jemand sagt, ich soll abnehmen, das ist viel unangenehmer.
Ist Ihre internationale Karriere bislang so verlaufen, wie Sie es sich vorgestellt haben?
Ich arbeite seit sechs Jahren in den USA, in Europa jedoch schon seit 16 Jahren. Ich hoffe, dass ich durch "Volver" auch in Amerika komplexe Rollen wie diese angeboten bekomme.
Wenn Sie wieder zu Hause in Madrid sind, wie weit ist dann Hollywood entfernt?
Ich fühle mich inzwischen auch in Los Angeles zu Hause. Aber trotzdem ist Spanien ein Fixpunkt, von dem ich weiß, dass ich immer dorthin zurückfinden werde. Ich habe immer ein Flugticket nach Hause in der Tasche - das ist so eine Art Schutzschild für mich.
Sind die USA und Spanien für Sie noch immer zwei Welten oder wachsen diese Welten zusammen?
Sie wachsen immer mehr zusammen. Was mir zu meinem Glück nur noch fehlt, ist ein Direktflug. Aber ich habe sogar schon alle meine Freunde mit nach Spanien mitgenommen. Sie haben mich alle in meiner natürlichen Umgebung erlebt und meine Familie kennen gelernt - das war mir sehr wichtig. Man muss es praktisch sehen: ich habe ein Haus in L.A., habe meinen Hund dort, langsam fühlt es sich dort wirklich wie ein echtes Zuhause an.
Sie sind offensichtlich ein Familienmensch. Können Sie sich vorstellen, Mutter zu sein, ein Kind zu haben und sich um das Wohl einer ganzen Sippe zu kümmern?
Das muss ich mir gar nicht vorstellen - ich bin jetzt schon so! Ich müsste eher an mir arbeiten, um nicht ganz so gluckenhaft zu werden. Ich sorge mich immerzu, nicht nur um meine jüngere Schwester und meine Eltern, sondern um jeden, den ich irgendwie ins Herz geschlossen habe.
Wie äußert sich das?
Wenn ich auf einer Party bin, gucke ich jedem über die Schulter und flüstere: "Was trinkst du da wieder?" Ich halte jedem eine Gardinenpredigt, sobald er einen Drink oder eine Zigarette anrührt. Selbst um zwei, drei Uhr morgens, wenn ich selbst einen Drink in der Hand halte oder tanze, achte ich noch genau darauf, was jeder so treibt und ob ich ihm nicht auf die Finger hauen muss. Meine Freunde nennen mich alle schon "die Großmutter".
Interview: Mariam Schaghaghi, Berliner Zeitung (03.08.2006)